Masterplan Soomok "Swiss Village" Jeju Island KR 2013-

Architektur: Woonjung Park, Hyungsup Soh, Tibor Lamoth, Thomas Raoseta
Landschaftsarchitektur: Raymond Vogel Zürich

Coordinates: 1559-2 Wasan-ri, Jochon-eup, Cheju, Jeju-do, South Korea

Web:
https://swissvillage.modoo.at
http://news.mk.co.kr/newsRead.php?year=2014&no=678604
https://jejutourism.wordpress.com/2016/10/20/coffee-crafts-and-swiss-fondue/

Die subtropische Insel Jeju ist das Ferienparadies Südkoreas. Die geschützte Landschaft vulkanischen Ursprungs ist Unesco Welterbe. Im 17. Jahrhundert landeten Holländer als erste Europäer auf der strategisch wichtigen Insel. Nach der letzten Besetzung 1910 durch Japan wurden die Inselbewohner von der eigenen koreanischen Regierung unterdrückt, welche den Aufstand 1948 blutig niedergeschlagen hat. Dann kam der touristische Aufschwung mit dem heute noch andauernden Bauboom. Als nationales Forschungsprojekt wurden 2012 im Dorf Gujwa-eup mit 6000 Haushalten ein Smart-Grid gestartet. Mehrere Windparks erzeugen im grossen Stil elektrischen Strom. Bis 2030 soll die Insel Jeju Energie unabhängig werden.

Mittlerweile ist der Tourismus im Luxussegment angekommen. Die reichen Koreaner erstellen mit japanischen Stararchitekten und Schweizer Ingenieuren aufwändige Vergnügungsbauten. Das vorliegende Projekt ist eine Ferienanlage für den einfachen Mittelstand. Für den gewünschten exotischen Effekt wurde das Schweizerisch-Koreanische Architekten Team Lamoth Park Rasotea Soh eingeladen. Die Inspiration europäischer Dörfer wurde übersetzt in die Idee eines gemeinschaftlichen Strassenraumes. Anstatt eine weitere individualistische Streusiedlung im Stil amerikanischer Bungalows zu errichten, wurde der Boden ökonomisch genutzt und ein Effekt visueller Dichte erzeugt. Die gemeinsame Gasse steht im Kontrast zur endlos weiten Landschaft aus schwarzem Vulkangestein und üppigen Orangenhainen. Die Investoren verstanden die Idee und bereicherten den Strassenraum mit Erdgeschossläden in allen 60 Häusern. Die intensiven Farben passen zum tropischen Klima. Die Umgebung wurde sorgfältig nach traditioneller Bauweise mit dem lokalen Vulkangestein gestaltet. Dank der pragmatischen Offenheit und leidenschaftlichen Entdeckungslust der Koreaner als auch der Schweizer entstand ein eigenständiger Ort. Eine neue Art von gemeinschaftlicher Feriensiedlung für einen zeitgemässen Tourismus.

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